Homelink als Mitglied ( vor etwa 13 Jahren beizutreten) war eine großartige Entscheidung, die unser Leben auf vielfältige Weise bereichert hat! Wir konnten durch das Haustauschen so viele unglaublich gute Erfahrungen machen! Erst letzte Woche hat eine Familie, die eine der ersten war, mit denen wir getauscht haben, wieder mit uns Kontakt aufgenommen, weil sie in unserer Gegend in Skiurlaub machten. Spontan haben wir uns entschieden, abends gemeinsam Essen zu gehen und so haben wir erst nach mehr als 10 Jahren unsere Haustauscher aus Brügge persönlich kennengelernt. Es gab gegenseitig viel zu erzählen. Auch für sie war es damals einer der ersten Haustausche, dem sie damals noch mit gemischten Gefühlen entgegen sahen, während nun beide Parteien zu den versierten Haustauschern gehören und inzwischen über unsere Anfangsängste lächeln können. Wir stellten fest, dass es einfach großartige ist, auf diese Weise zu reisen und fast als "Einheimischer" in andere Städte oder sogar andere Kulturen einzutauchen, meist versehen mit einer Menge "Geheimtipps" der Tauschpartner wie z.B den empfehlenswertesten Restaurants, Ausflugstipps etc. In Barcelona erhielten wir sogar genaue Beschreibungen bei welchen Marktständen wir was am frischesten und besten einkaufen könnten.
Mit unseren Ex-Tauscher aus Brügge waren wir der gleichen Meinung : auch für Familien mit Kindern ist das Tauschen eine super Sache. Sie sehen, wie andere Leute
leben (in Barcelona gab es eine Dienstbotenklingel...), bekommen mit, wie man alles schön für die Gastfamilie vorbereitet und helfen dann idealerweise mit und tragen zum Erfolg bei. Sie lernen, dass es o.k sein kann, jemand anderem sein Bett und Spielsachen zu überlassen und wie schön es andererseits sein kann, dort ein anderes Kinderzimmer voll mit "neuem" Spielzeug zu finden auf die man dann auch besonders gut aufpassen muss. Einziger Nachteil: nicht selten sind die anderen Spielsachen dann so attraktiv, dass man die Kinder nur noch schwer zu Ausflügen motivieren kann. Unserem Sohn hatte es einmal eine Ritterburg mit unzähligen Figuren angetan, später waren es mal italienische(!) Comics...Besonders gut hatte ihm das Kinderzimmer einer Künstlerfamilie das mit einem Musikzelt mit vielen Instrumenten ausgestattet war, die er ausdrücklich benutzen durfte.
Ein anderes Mal war es Ricki ein Schäferhund, dessen Betreuung wir beim Haustausch mitübernommen hatten, der unser Herz erobert hat. Nur schweren Herzens konnten wir ihn nach unserem Haustausch zurücklassen :-(
Das Haustauschen ist tatsächlich mehr als nur Urlaub machen, ich denke für die meisten Mitglieder ist es Teil einer Lebenseinstellung oder Lebensphilosophie. Es funktioniert, wenn man Neugierde, Offenheit und ein Stück Flexibilität mitbringt. Meiner Meinung nach wird es schwierig, wenn man ganz genaue Vorstellungen hat, wie es dort sein sollte und wenn man immer zu 100% das gleiche zurück erwartet. Wir hatten bisher ganz verschiedene Domizile, von der schnuckligen 2-Zi Wohnung im Künstlerviertel in Paris bis zur mediterranen Villa mit Pool...
Wir waren durch Homelink auf Sizilien (Taormina) mit Autotausch (ein alter klappriger Alpha Romeo:-) , in Brügge, Venedig, Kopenhagen,am Comer See Paris, Barcelona, Paris, mehrmals in der Provence, 2 mal auf den kanaren (Teneriffa und Gran Canaria), in Istanbul und San Sebastian.
Besonders gerne erinnern wir uns an unseren Tausch auf Teneriffa : wir haben die Familie bei unserer Ankunft kennengelernt. Gastfreundschaft ohne Ende, wir wurden vom Flughafen abgeholt und durften unsererseits zusätzlich 1 Woche in ihrem Ferienhaus auf Gomera verbringen, bis sie schließlich auch Urlaub hatten und sich in unser Haus nach Deutschland begeben haben u. wir in ihr eigentliches Zuhause (ein Traumhaus!) in Teneriffa umzogen. Dort hing übrigens jeden Morgen eine Tüte frischer Brötschen für unser Frühstück am Gartenzaun, das wir im Januar stets draußen im Palmengarten einnehmen konnten... Nach dem Tausch haben wir uns noch einmal im Restaurant getroffen und uns gegenseitig von unseren Erfahrungen erzählt. Die Kinder der Tausch-Familie haben bei uns in Freiburg zum 1. mal Schnee gesehen, währen unser Sohn auf den Kanaren zum 1. Mal an einem Wellenreitkurs teilgenommen hat...
Wir hatten aber noch viel mehr so schöner Begegnungen: Mit den Haustauschern aus Istanbul sind wir inzwischen gut befreundet (seit 10 Jahren!) und haben uns immer wieder gegenseitig besucht. Sie sprechen deutsch, weil der Mann eine deutsche Mutter hat. So war es für uns extrem interessant mit ihnen durch den türkischen Alltag zu wandeln und sovieles über die Kultur, Gepflogenheiten des Landes zu erfahren, was uns als normaler Tourist verborgen geblieben wäre. Letztes Jahr waren wir in ihrem wunderschönen Ferienhaus auf Bodrum eingeladen, wo wir auch soviel spezielles abseits des Touristenstroms erleben durften.
In Südfrankreich wurden wir einmal von einer Dame in ihr wunderschönes Landhaus eingeladen. Sie konnte nicht zu uns kommen, hat uns aber darin bestärkt, ihre Einladung trotzdem anzunehmen. Wir verbrachten dort wunderschöne Tage im Hause einer Malerin, unser damas noch kleiner Sohn war vom Schwimmbecken begeistert und hatte es immer recht nett mit der älteren Dame für die wir im Gegenzug abends immer lecker gekocht haben.
Auch mit der Tauschfamilie in Sizilien, die uns bei unserer Ankunft zum gemeinsamen Essen mit ihren 3 Kindern eingeladen hatten, war es sehr nett : unsere Kinder fingen an sich mit Händen u. Füßen zu verständigen...unser Sohn wurde zum Abschied mit lauter Ostersüßigkeiten überschüttet...
Auch in Hamburg wurden wir auf unsere Tauschanfrage in einer wunderschönen über 200 m2 großen Wohnung für einige Tage ohne Gegenleistung willkommen geheißen, da die Familie zu dem Zeitraum verreist war...
Ich könnte noch viel mehr positives berichten, während sich tatsächlich nie etwas wirklich negatives ereignet hat. Das "schlimmste" waren ein paar Stechmücken, die an die Tapete geklatscht u. nicht entfernt wurden u. dass unser Waschbecken bei der Rückkehr verstopft war, weil vermutlich etwas hinein gefallen ist. das hätte uns selbst auch passieren können.
Schwierig wird es dann evtl. mit Teenagern...unser Sohn (19) möchte jetzt nicht mehr überall mit hin u. wenn er zu Hause bleibt, können wir schlecht tauschen...
aber letztes Jahr gab es selbst dafür eine Lösung : ein Tauschangebot in Gran Canaria haben unseren Wellenreiter überzeugt u. da das Haus dort groß genug war, durfte er auch noch seine Freundin mitnehmen. Früher haben wir auch mal seinen Spielkameraden in einen Haustauschurlaub mitgenommen, was gar kein Problem ist, wenn man das vorher mit den Tauschpartner abspricht.
Wir können das Haustauschen nur wärmstens empfehlen und sind froh, dass wir damals unsere ersten Bedenken überwunden haben!
Viele Grüße an alle leser des Plauderstübchens und vielen Dank an das Homelink-Team
S. Dahn